Sonntag, 9. Dezember 2018

Das Ding aus dem Traum

(Diese Traumgeschichte basiert auf wahren Begebenheiten und kann Spuren von "Cookies" und Albträumen beinhalten. Außerdem gibt es sie auch in vertonter Form auf YouTube, von der guten SeelenSplitter unter folgendem Link: https://youtu.be/PRgymFDbcMw 😸)

Ich habe schon immer viel gruseligen Scheiß geträumt, aber der prägendste Traum war wohl der, den ich hatte, als ich so um die 2 Jahre alt gewesen war. Ja, damals hatte ich ihn wohl zum ersten Mal...

Ich weiß es deshalb noch so genau, weil ich mich an mein Gitterbettchen erinnern kann, in dem ich da noch schlief.
Ein schmatzendes Geräusch weckte mich aus meinem Schlaf und als meine kleinen Augen durch die Dunkelheit wanderten, blieben sie bei diesem "Ding" stehen...
Ein Wesen, so groß wie eine Tür. Über und über mit Schlamm und Haarbüscheln bedeckt oder nein, es schien daraus zu bestehen.
Entsetzt sah ich mit an, wie es dabei war, meine leblos wirkende Mutter, mit seinem riesigen abartigen Maul zu verschlingen, nur um sich dann gierig und noch immer hungrig über meinen Vater herzumachen. Das widerliche schmatzen wurde nur von dem gelegentlichen Geräusch brechender Knochen unterbrochen, die mir wie ein grausames Echo durch Mark und Bein gingen. Als der erste Schock dieser Eindrücke abebbte, entfernte ich hastig die eine lockere Stange des Gitterbettes, was ich schon früh gelernt hatte und floh so schnell und unbeholfen wie ein noch nicht lange laufen könnendes Menschlein rennen kann ins Badezimmer, um mich dort zu verstecken. Mein panischer Aufbruch hatte die Aufmerksamkeit dieser Kreatur auf sich gezogen, die unmenschlich schreiend die Verfolgung aufnahm, mich jedoch glücklicherweise nicht fand. Als das Monster schließlich seine Suche aufgab, erwachte ich.

Dieser Traum und vor allem dieses Ding, kam immer und immer wieder. Das zog sich durch alle Jahre meines Lebens in meinem Elternhaus, bis ich ausgezogen bin. Und jedes einzelne Mal, wenn ich bei meinen Eltern zu Besuch bin und dort übernachte, träume ich wieder davon...

Dabei hat der Traum im Laufe der Jahre schon wohl ein paar Wandlungen durchgemacht:
So fing das Wesen zum Beispiel an, auch meine später dazu gekommenen Geschwister auf seiner Suche nach mir zu verspeisen.
Die Geräusche, die du hörst, wenn ein Zimmer weiter dein kleiner Bruder gegessen wird, können einem schon eine Gänsehaut verpassen. Jedoch nicht so sehr wie die Tatsache, dass ich mich immer wieder in der Badewanne versteckte und mich das Monster zwar nie fand, aber jeden Traum ein Zentimeterchen näher an mich heran kam. Anfangs fiel das gar nicht auf. Ich war viel zu starr vor Angst, um auf so etwas zu achten. Seine Reflexion im Spiegel war es, die irgendwann neu war und mir ins Auge stach. So weit war es bereits vorgedrungen. Stück für Stück. Traum für Traum.
Als erste Freunde bei mir übernachteten, wurden auch diese in meinen Träumen von der Kreatur verspeist. Es schien die üppiger werdenden Mahlzeiten regelrecht zu genießen und jedes einzelne Mal, blieb ich allein zurück. Alleine mit diesem immer näher kommendem Vieh.

Doch einfach ALLES änderte sich, als ich anfing luzid zu träumen.
Luzide träume oder Klarträume sind solche Träume, in denen man völlige Klarheit darüber besitzt, dass man träumt und nach eigenem Entschluss handeln kann.
Ursprünglich entstand die Fähigkeit zwar in einem anderen Traum, der nichts hiermit zu tun hat, aber damals, stellte ich mich auch diesem Ding aus Schlamm und Haaren entgegen, als er in einem Traum nun auch noch meine Freundin zu fressen versuchte.
Ich bezwang ihn mit Leichtigkeit. Aber nicht in dem ich ihm aggressiv schaden zu fügte. Nein. Niemals könnte ich das. Nicht ohne den Grund zu wissen, was es eigentlich von mir will.
Ich entschied mich also anders und änderte lediglich die Parameter des Traums.
Mehr Helligkeit, offene Wiesen, statt geschlossene Räume. Oder ich ließ das Monster auf Mäusegröße schrumpfen, um nur einige Beispiele zu nennen.

Und obwohl es jetzt weiß, das es mich nicht bekommt, versucht es das Monster trotzdem noch jedes.. verfluchte.. Mal.. wenn ich da bin.
Ich bin jetzt inzwischen 37 Jahre alt.
Das letzte Mal habe ich vor einigen Tagen bei meinen Eltern übernachtet, als ich dort zu Besuch war.
Und wie eine grausame konstante, ist es immer noch da, und versucht mich zu fressen.
Langsam werde ich der Gegenwehr müde und ich frage mich was wohl passiert, wenn ich es einfach.. einmal.. zulasse.......





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